Wirbelkörperfraktur: Symptome und medizinische Folgen
Symptome des Osteoporotischen Wirbelbruchs
Viele Patienten mit Wirbelkörperbruch beschreiben plötzlich einsetzende heftige Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Die Schmerzen können so schlimm sein, dass ein Aufrichten in die Senkrechte nicht mehr möglich ist.
Auch werden diese Schmerzen oft initial fehlgedeutet als eingeklemmter Nerv ("Hexenschuss") oder "verhobener Rücken". Wichtig für die Diagnose Wirbelbruch ist, ob der Schmerz plötzlich eingesetzt hat, und ob man ihn relativ genau lokalisieren kann: Das bedeutet, dass eine bestimmte Stelle im Bereich der Wirbelsäule sehr schmerzhaft ist. Dies kann man durch Klopfen oder Drücken an dieser Stelle prüfen.
Des weiteren kann eine plötzliche Größenabnahme von einigen Zentimetern Körperhöhe oder im Verlauf der Krankheit eine schleichende Größenabnahme auf eine osteoporotische Wirbelkörperfraktur hinweisen.
Symptome der Osteoporotischen Wirbelsäulenfraktur
Wirbelbruch Symptome
- Formverlust der Wirbelsäule führt zu einer vornübergebeugten Haltung.
- Der verminderte Durchmesser der Wirbelkörper reduziert die Körperhöhe.
- Die statischen Änderungen der Wirbelsäule beeinträchtigen Beweglichkeit, Balance und Mobilität des Patienten.
- Die Höhenreduktion der Wirbelsäule beeinträchtigt die Lungenkapazität, die Atmung und verschlechtert generell den Stoffwechsel.
- Die Höhenminderung der Wirbelsäule erhöht den Druck durch das Körpergewicht im Bauchraum und auf den inneren Organen.
- Die Wahrscheinlichkeit neurologischer Defizite (Gefühlsstörungen, Taubheit, Kraftverlust, Reflexstörungen) steigt nach Wirbelkörperbruch wegen des Drucks auf das Rückenmark und Nervenwurzeln.
Bei Patienten ohne Osteoporose ereignet sich eine Wirbelkörperfraktur als höchst seltene Folge eines meist schweren Unfalls.
Bei Patienten mit Osteoporose kann sich ein Wirbelkörperbruch als Folge höchst alltäglicher Verrichtungen ereignen. Eine so normale Situation wie Stolpern auf einer Treppe während man eine Einkaufstasche trägt, Niesen oder Husten kann den Wirbelbruch auslösen.
Beschwerden nach Wirbelkörperbruch
Der Wirbelkörperbruch ist sofort und unmittelbar schmerzhaft und löst heftige Beschwerden aus. Wie jeder Knochenbruch kann Wirbelkörperbruch zu Knochenödemen führen: Schmerzhaften Flüssigkeitseinlagerungen im Wirbelkörper. Diese innere Schwellung des Knochens in der Wirbelsäule ist sehr schmerzhaft.
Dieser Schmerz wird immer genau an der Bruchstelle empfunden. Meist ist das nahe der Gürtellinie. Im Lendenwirbelbereich müssen die Wirbelkörper die größte Last tragen. Daher sind sie dort auch besonders druckempfindlich und brechen am häufigsten.
Der Schmerz nach Wirbelkörperbruch verschlimmert sich besonders beim Sitzen oder beim Stehen. Durch diese von Rückenschmerz erzwungene Schonhaltung werden Mobilität, Gesundheit und Lebensqualität der Patienten natürlich stark beeinträchtigt. Patienten mit frischen Wirbelbrüchen verbleiben unbehandelt oft wochenlang in dieser Schonhaltung.
Die Instabilität des Wirbelkörpers ist kein einmaliges Ereignis. Ist der Bruch eingetreten, kann sich das Ereignis der Sinterung des Wirbelkörpers jederzeit, und immer wieder aufs Neue schmerzhaft, wiederholen.
Der Wirbelschmerz wird sich so lange wiederholen und erneuern, bis der Wirbelkörper-Knochen in der gesinterten Position wieder zusammengeheilt ist, oder bis die Bruchstelle durch den internen Gipsverband der Kyphoplastie oder Vertebroplastie wieder stabilisiert ist.
Neurologische Folgen des Wirbelkörperbruchs
Weil die Wirbelsäule das gesamte Gewicht des Oberkörpers trägt, und zugleich das Rückenmark stabilisiert, wird ein Höhenverlust der Wirbelsäule schmerzhaften Druck auf bestimmte Stellen des Rückenmarks ausüben.
Die Höhenminderung der Wirbelsäule kann das Rückenmark und Nervenwurzeln sogar beschädigen.
Taubheit, Ameisenlaufen, Verlust von Schutzrefelexen und chronische Muskelschwäche können die Folge der Nervenkompression nach Wirbelkörperbruch sein. Diese Symptome verlangen eine sorgfältige klinische und radiologische Untersuchung und Überwachung der Wirbelsäule nach Wirbelbruch. Eine genaue neurochirurgische klinische Untersuchung und bildgebende Diagnostik mit einer Magnetresonaztomographie (MRT) kann die genau Stelle der Nervenkompression nach Wirbelkörperbruch ermitteln.