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Kyhoplastie: Operation zur Aufrichtung des Wirbelkörpers

Bei Brüchen im Bereich der Wirbelsäule kann eine Operation empfohlen werden, es kann aber auch nichtoperativ behandelt werden. Jedoch zeigen die neuentwickelten schonenden Operationsverfahren mittlerweile so gute Ergebnisse, dass auch hier der Trend zur frühen Operationsempfehlung geht.

Bei der Operation gebrochener Wirbelkörper wird dieser durch ein spezielles Verfahren wieder aufgerichtet und der entstandene Hohlraum in dem gebrochenen Wirbelkörper durch einen speziellen Klebstoff (umgangsprachlich: Knochenzement) aufgefüllt.

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der relativen Einfachheit und der schnellen Durchführbarkeit.

Warum ist Kyphoplastie eine Behandlung des Osteoporotischen Wirbelkörperbruchs?

Kyphoplastie richtet den eingebrochenen Wirbelkörper wieder auf.
Kyphoplastie richtet den eingebrochenen Wirbelkörper wieder auf. © Bruce Blaus via Wikimedia Commons

Die Kyphoplastie richtet den gesinterten (eingebrochenen) Wirbelkörper durch eine minimalinavsive Operation wieder auf.

Kyphoplastie wurde entwickelt, um spezielle spinale Knochenbrüche in der Wirbelsäule zu behandeln. Durch diese Behandlung wird die Knochenstruktur wieder stabilisiert. Die Fähigkeit des Wirbelkörpers das Körpergewicht zu tragen wird wiederhergestellt.

Diese Wirbelkörperbrüche werden oft durch Osteoporose (Knochenschwund) ausgelöst.

Vertebroplastie oder Kyphoplastie ist ein Verfahren mit einer langen medizinischen Geschichte. Während vieler Jahrzehnte wurde Kyphoplastie als offenes Wirbelsäulenoperation durchgeführt. Dabei wurde ein langer Hautschnitt und Schnitt durch das Gewebe um den Wirbelkörper herum durchgeführt.

Das Ziel der Operation war von Anfang an Stabilisierung des Wirbelkörpers und Befreiung von der Schmerzen nach dem Wirbelbruch.

Seit 1984 kann diese Operation aber auch minimalinvasiv oder endoskopisch durchgeführt werden: Seither ist perkutane Vertebroplastie ein Standardverfahren nach osteoporotischem Wirbelkörperbruch geworden.

Terminologie und wichtige Begriffe

Transkutane Vertebroplastie ist ein minimalinvasiv chirurgisches Verfahren um Wirbelkörperbrüche mit Knochenzement oder einem elastischen Silikonmaterial wieder zu festigen und weitere Sinterung zu verhüten. Bei der Vertebroplastie wird die Höhe des Wirbelkörpers nicht wiederhergestellt, lediglich die Bruchstelle stabilisiert. Vertebroplastie ist wie ein innerlich an den Wirbelkörper angelegter Gipsverband.
Transkutane Kyphoplastie ist ein ähnliches Behandlungsprinzip wie die Vertebroplastie. Bevor der innerliche Gipsverband eingebracht wird, wird bei der Kyphoplastie jedoch die Höhe des Wirbelkörpers durch einen im Wirbelkörper selbst eingebrachten und aufgeblasenen Ballon wiederhergestellt. Der Ballon erzeugt im zusammengebrochenen Wirbelkörper einen Hohlraum. Dieser Hohlraum wird in einem 2. Schritt mit Knochenzement oder Silikonmaterial aufgefüllt.
Der Begriff Elastoplastie beschreibt dabei das modernere Verfahren unter Verwendung eines elastischen Silikonmaterials, an Stelle des spröderen Knochenzements (Polymethylacrylat oder PMMA).

Moderne Entwicklungen im Bereich der Kyphoplastie

Patienten mit Wirbelkörperbruch haben meist unmittelbar nach der Operation deutlich weniger Schmerzen oder sind in manchen Fällen sogar komplett beschwerdefrei.

Auch ist die Entwicklung des eingebrachten Knochenzementes in den letzten Jahren deutlich vorangekommen, so dass mittlerweile verschiedene, auf den Patienten zugeschnittene Materialien zur Verfügung stehen.

Insbesondere der Trend zu elastischen Materialien hat eine deutliche Verbesserung der Patientenzufriedenheit erbracht. So zeigen diese neuen Knochenzemente elastische Eigenschaften und können die auftretende Belastung in der Wirbelsäule besser dämpfen.

Wir wirkt sich die Kyphoplastie / Elastoplastie auf die Rückenschmerzen aus?

Nach dem Eingriff sollte im Idealfall die vorher unerträglichen Rückenschmerzen deutlich abklingen. Eine Vollbelastung im Stehen und Gehen ist wieder möglich. Oftmals vorher bestandene Buckelbildungen bessern sich nach der Elastoplastie. Das Tragen von stützenden Korsetten ist nach der Elastoplastie in der Regel nicht mehr notwendig.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Unabhängig der durchgeführten Operation ist allerdings auch nach der Operation die Einleitung einer Osteoporose-Therapie notwendig. Diese umfasst sowohl die krankengymnastische als auch die medikamentöse Behandlung.

Postoperative Osteoporosebehandlung mit Medikamenten nach der Kyphoplastie

So ist es unerlässlich, nach einem Wirbelkörperbruch ein entsprechendes Osteoporose-Medikament für mehrere Jahre einzunehmen, das den weiteren Knochenabbau stoppt. Zuweilen ist auch eine Umstellung der Lebensumstände notwendig, d.h., es sollten regelmäßig zu dem Osteoporose-Medikament Calcium und in hohen Dosen Vitamin-D zugeführt werden. In dieser Kombination ist dann oft ein Rückgang der Osteoporose festzustellen. Auch dieses muss durch den Arzt in regelmäßigen klinischen Untersuchungen als auch in jährlich durchzuführenden Knochendichtemessungen festgehalten und überprüft werden.

In der Regel ist dann nach Kyphoplastie für den Patienten ein beschwerdearmes oder gar beschwerdefreies Leben möglich.