Osteoporosetherapie: Konservative Behandlung der Wirbelfraktur
Nichtoperative Behandlung von Kompressionsfrakturen der Wirbelsäule
Die meisten Fälle vertebraler Kompressionsfrakturen heilen auch ohne operative Behandlung in der gesinterten (eingebrochenen) Position wieder zusammen. Das geschieht, wie bei jedem Knochenbruch, in der ersten 8-12 Wochen nach dem Ereignis.
Eine Kombination aus Ruhe und medikamentöser Behandlung kann den Patienten helfen, diese Phase zu überstehen.
Um die Knochenheilung der Wirbelkörper zu unterstützen, kann ein Korsett zur Immobilisierung der Wirbelsäule sinnvoll sein.
Das Stützkorsett und langanhaltende Bettruhe führen aber auch zu Muskelabbau, weiterem Abbau der Knochendichte und bei betagten Patienten zu reduzierter Vitalität.
Gerade bei älteren Patienten ist diese Behandlungsempfehlung der Kompressionsfraktur der Wirbelsäule Empfehlung mit Vorsicht zu geben, weil sich das Gesamtbefinden des Patienten dadurch stark verschlechtern kann.
Bettruhe vermeidet Schmerz und die gefürchtete Nachsinterung des Wirbelkörpers (erneutes Einbrechen). Wegen des damit verbundenen Abbaus sollte eine Bettruhe aber gerade bei älteren Patienten medizinisch gut überwacht werden, oder nach Möglichkeit ganz vermieden werden.
Konservative Therapieansätze
- Schmerzmedikation
- Medikamentöse Erhöhung der Knochendichte bei Osteoporose
- Physiotherapie zur Verbesserung des Calciumstoffwechsels
- Biomechanische Stimulation (BMS oder Matrix-Therapie-ZRT®) zur Aktivierung der Calciumresorption im Knochen
- Vitamin und Mineralstoffsubstitution
- Ernährungsberatung
- Physiologische Säure-Basenregulation
- Regelmäßige Knochendichtemessung
Aufbau von Knochendichte durch Medikamente ist eine weitverbreitete und empfehlenswerte Behandlungsstrategie der Osteoporose vor allem nach Kompressionsfraktur eines Wirbelkörpers. Es ist allerdings eine Langzeitbehandlung der Osteoporose, die an den kurzfristigen Folgen des Wirbelbruchs - Höhenminderung, Nervenkompression und Erhöhung des Innendrucks im Bauchraum- nichts mehr ändern kann.
Aktivität jeder Art ist günstig für den Erhalt und den Schutz des Skelettsystems, auch der Wirbelkörper. Aktivität kann Osteoporose effektiv aufhalten oder verlangsamen.
In der physiotherapeutischen Abteilung der orthopädischen Gelenk-Klinik kommt vor allem die biomechanische Stimulation auf der Vibrationsplatte zum Einsatz: die biomechanische Stimulation liefert wichtige Impulse an das Skelett, die Einlagerung von Calcium und Aufbau der Knochendichte fördern.
Diese langfristige konservative Behandlung der Osteoporose ist auch wichtig, wenn bereits eine Operation des Wirbelkörperbruchs stattgefunden hat. Auch nach akuter operativer Stabilisierung und Wiederaufrichtung des Wirbelbruchs durch Kyphoplastie, will der behandelnde Arzt eine Stabilisierung der Knochendichte erreichen.