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Diagnose der Osteoporotischen Wirbelkörperfraktur

Wie wird Ihr Arzt bei der Untersuchung Ihrer Osteoporose vorgehen?

Unabhängig vom Stadium der Osteoporose steht die klinische Untersuchung sowie die Bestimmung der Knochendichte durch ein Röntgenverfahren im Mittelpunkt der Abklärung.

Der Arzt wird hierbei ganz speziell die Risikofaktoren und die spezifische genauen Symptome der Osteoporose mit dem Patienten besprechen und abfragen. Unabhängig vom Früh- oder Spätstadium der Osteoporose steht die klinische Untersuchung sowie die Bestimmung der Knochendichte durch ein Röntgenverfahren im Mittelpunkt der Osteoporoseabklärung.

Der Arzt wird hierbei ganz speziell die Risikofaktoren und die spezifische genauen Symptome der Osteoporose mit dem Patienten besprechen und abfragen.

Wie untersucht der Facharzt den Wirbelkörperbruch?

Die rechtzeitige Diagnose von Osteoporose wird häufig versäumt.

Auch die Wirbelkörperfraktur ist eine häufig nicht oder erst zu spät diagnostizierte Erkrankung der Wirbelsäule: Nur 30% aller Wirbelkörperbrüche als Folge von Osteoporose werden überhaupt fachgerecht festgestellt.

In vielen Fällen wird der plötzliche Beginn von quälenden Rückenschmerzen eher Bandscheibenvorfällen, Muskelverspannungen oder anderen Ursachen für Nervenkompressionserkrankungen zugeschrieben. Für die Patienten wird durch die Behandlung dieser Verdachtsdiagnosen wichtige Zeit verschenkt. Eine Aufrichtung des eingebrochenen Wirbelkörpers und damit die Wiederherstellung der Form und Funktion der Wirbelsäule durch Kyphoplastie ist in der ersten Wochen nach dem Fraktur-Ereignis am einfachsten durchzuführen.

Dabei ist die osteoporotische Wirbelkörperfraktur viel weiter verbreitet als die osteoporotische Fraktur des Hüftgelenks, des Handgelenks oder der Schulter. Die Osteoporose ist meist eine schleichend und unerkannt verlaufende Krankheit. Der Wirbelkörperbruch ist oft der erste Hinweis auf den Knochenschwund, den ein Patient erhält.

Klinische Untersuchung der Osteoporotischen Wirbelkörperfraktur

Osteoporose
Ein osteoporotischer Wirbelburch vermindert die Höhe der Wirbelsäule und des Körpers. Der Rücken rundet sich auf eine typische Weise, die der Arzt in der visuellen Inspektion erkennt. © Bruce Blaus via Wikimedia Commons

Bei der klinischen Untersuchung wird der Wirbelsäulenspezialist zunächst den Oberkörper äußerlich inspizieren. Er wird durch eine visuelle Inspektion der Wirbelanordnung Zeichen für eine nach Wirbelbruch typischerweise gerundete Wirbelsäule zu finden.

Durch Fingerdruck auf verschiedene Bereiche des Oberkörpers wird der untersuchende Arzt herausfinden, ob der Rückenschmerz aus Nerveneinklemmungen (Nervenkompression), Muskelverspannung oder Muskelverletzungen oder Wirbelbruch verursacht wird.

Neurologische Untersuchung des Rückenschmerzes

Eine neurologische Untersuchung findet im Anschluss an die orthopädische Untersuchung des Rückenschmerzes statt. Diese neurologische Untersuchung kann herausfinden, ob es zu weitergehenden Verletzungen und Funktionsstörungen von Nerven im Rückenbereich gekommen ist. Das schließt das Testen von Muskelkraft und Reflexen mit ein.

Diagnostische Bildgebung bei Rückenschmerzen

Röntgenuntersuchung

Wenn die klinischen Hinweise erhoben worden sind, kann eine osteoporotische Wirbelkörperfraktur im Röntgenbild dargestellt werden. Aus der seitlichen Ansicht kann der durch Sinterung komprimierte und dadurch schmaler gewordene Wirbel klar gesehen werden.

Auch andere Probleme der Wirbelsäule, wie Bandscheibendegeneration, Skoliose und Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) können im Röntgenbild untersucht werden.

MRT-Untersuchung

Die MRT Untersuchung von Kompressionsfrakturen des Wirbelkörpers kann weitere Hinweise zum Zeitverlauf liefern. Die Menge an in den Knochen eingelagertem Wasser (Knochenödem), die im MRT, nicht aber im Röntgen, gut gesehen werden kann, gibt einen Hinweis, wie alt die Wirbelfraktur bereits ist: Je jünger das Fraktur-Ereignis, um so größer ist die Wassereinlagerung im Wirbelkörper. Je weiter die Einheilung der Wirbelfraktur in der gesinterten (eingebrochenen) Position fortgeschritten ist, um so stärker ist das Ödem nach der Wirbelfraktur bereits zurückgebildet.

Diese Information ist auch wichtig für die Anwendbarkeit der Kyphoplastie-Operation. Nur relativ frische Wirbel-Frakturen im Alter von maximal 12 Wochen nach dem Ereignis können durch Kyphoplastie noch aufgerichtet werden.

Knochendichtemessung (Dexa-Scan)

Eine spezielle Röntgenuntersuchung (DEXA-Densitometrie) ergibt dann im Bereich der Oberschenkelhalsknochen oder im Bereich der Wirbelkörper einen Knochendichtewert. Diesen Wert wird dann der Arzt mit dem Patienten besprechen, um ihm sein persönliches Risiko der Entwicklung einer Osteoporose oder den derzeitigen Stand der Knochendichte mitzuteilen.

Eine Knochendichtemessung bzw. Osteodensitometrie kann helfen, die Knochendichte im Organismus des Patienten insgesamt zu messen. Eine Knochendichtemessung kann viel eher als ein Röntgenbild das Stadium der Osteopenie (Knochenschwund) darstellen. Erst ab einer Reduktion der Knochendichte über 30% zeigt ein normales Röntgenbild ein Signal.

Der DEXA-Scan kann das Ausmaß an Demineralisierung des Knochengewebes und damit der Ausdünnung der Knochenbälkchen darstellen. Dieser Wert ist ein klarer Indikator für die Wahrscheinlichkeit, in der in Zukunft ein Wirbelbruch auftreten, oder sich wiederholen wird. Die Knochendichte-Messung wird auch zeigen, inwieweit es durch die konservative Behandlung der Osteoporose gelingt, die Knochendichte zu erhöhen oder wenigstens stabil zu erhalten.

Die besten Behandlungschancen bei Früherkenung

Wichtig bei der Osteoporose ist, wie bei allen Krankheiten, die Früherkennung. Nur durch sie lassen sich die Folgen der Osteoporose vermeiden oder beherrschen. In der Regel schließt sich bei dann eine medikamentöse Therapie an. Nur durch diese kann dann auch bis in das hohe Alter die typische Unfallgefahr mit dem Bruch von Knochen vermieden werden.